Die Workshops im Netzwerk Florakiez

Geschrieben, am 31. März 2015

Im vergangenen Jahr fanden im Rahmen des LSK-Projekts Netzwerk Florakiez Workshops statt. Hier mehr zu deren Inhalten.

Im Folgenden haben wir eine Auswahl der bereits stattgefundenen Workshops und ihre Leiter/innen zusammengestellt. Die exemplarischen Beschreibungen und angeführten Beispiele wurden von den Workshopleiter/innen selbst verfasst, und auf die Möglichkeiten im Netzwerk abgestimmt. Die Ergebnisse der Workshop auch in Bezug auf Nutzen für Gewerbetreibende mit Familie und Nachhaltigkeit im Kiez werden gesondert dokumentiert und veröffentlicht.

Workshop: Netzwerkvorteile im Florakiez am Beispiel einer Spätbetreuung für Kinder von Selbständigen
In diesem Workshop werden Ideen und Umsetzungspläne für Netzwerkvorteile im Florakiez erarbeitet. Netzwerkvorteile liegen dann vor, wenn mehrere Personen ähnliche Herausforderungen haben und sie gemeinsam angehen. Während der Fragebogenphase des LSK-Projekts kam beispielsweise die Idee einer vernetzten Betreuung von Kindern auf, insbesondere zu den Zeiten, wo Läden noch offen aber Kitas bereits geschlossen haben. Der Workshop beginnt mit einer kurzen theoretischen Einführung zu Netzwerkvorteilen. Anschließend werden gemeinsame Herausforderungen gesammelt und Lösungsideen bewertet. Für zwei Lösungsideen werden abschließend Umsetzungspläne erstellt.
Dozent: Dr. Markus Burger
Doktor der Wirtschaftswissenschaften

Mail. markus.burger@slidewriting.com

 

Workshop: Coaching-, Weiterbildungs- und Marketingmöglichkeiten im Florakiez
Die Unternehmer/innen im Florakiez gehören in der Regel zur Gruppe der Einzelunternehmen. Das bedeutet, dass sich eine Person selbständig macht und alle organisatorischen Notwendigkeiten (Einkauf, Präsentation, Organisation der Abläufe, Verkauf) in einer Hand liegen. Wer ein Handelsgeschäft eröffnet, das geregelte Öffnungszeiten anbietet, der benötigt in erster Linie Unterstützung während der Öffnungszeiten durch Personal (Familie, Bekannte oder Fremde). Die bürokratischen Forderungen des Finanzamtes und diverser anderer Behörden sind dann oft mit einem zusätzlichen Zeitaufwand außerhalb der Öffnungszeiten verbunden. Viel Zeit drum herum bleibt dabei nicht. Die Meisten haben schließlich noch die Verpflichtungen wahrzunehmen, die ein geregeltes Familienleben mit sich bringt. Trotzdem gibt es wichtige Aspekte des Wirtschaftens, die ein/e Unternehmer/in wissen sollte. Dazu gehören in erster Linie Kenntnisse über Buchhaltung und Marketing. Aber auch das eigene Zeitmanagement und Personalführung können hilfreich sein und helfen seine eigenen Ressourcen (Geld und Zeit) sinnvoll zu verwenden. Der Zeiteinsatz in Weiterbildung in diesen Bereichen kann Ärger und vertane Zeit verhindern. Am besten merkt der/die Unternehmer/in während der eigenen Tätigkeit, wo Wissenslücken bestehen oder der Eindruck entsteht, dass die eigene Organisation besser funktionieren könnte. Gespräche in der Familie und im Bekanntenkreis können da ein erster Schritt sein. Gerade Betriebsfremde können mit dem gesunden Menschenverstand auf sehr gute und hilfreiche Ideen kommen. Es ist aber Vorsicht geboten, wenn Vorschläge aus einem („gefährlichen“) Halbwissen heraus gemacht werden. Hier ist der „unternehmerische Instinkt“ gefragt, der uns Selbständige davor beschützten sollte, nicht auf falsche Aussagen hereinzufallen. Ein Grund mehr, warum man ein Grundwissen über bestimmte Dinge besitzen sollte. Für die unternehmerische Fortbildung gibt es genügend Angebote für Fortbildungskurse. Sei es an der Volkshochschule oder IHK oder privaten Anbietern.
Dozent: Stefan Barthel
Unternehmensberater

Mail. info@allex-pankow.de
www.allex-pankow.de

 

Workshop: Social Justice und Diversity im Florakiez
Die Komplexität sozialer Ungerechtigkeiten, ein Verständnis für Verschiedenheit von Menschen und das Streben nach sozialer Gerechtigkeit bilden den Rahmen für das Konzept Social Justice und Diversity. Ausgehend von der Annahme, dass Menschen in einer Gesellschaft stets Diskriminierte und Diskriminierende zugleich sind, widmen sich die Übungen den Funktionsweisen von Ausgrenzung und ihren jeweiligen Verflechtungen mit anderen Diskriminierungsformen (Intersektionalität). Die Teilnehmenden lernen Diskriminierung auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen zu erkennen und reflektieren ihre eigene Biographie in Bezug auf erlebte Ausgrenzungen und eigene Privilegien. In einem weiteren Abschnitt widmet sich das Training auch jenen Ressourcen, die den Teilnehmenden in ihren eigenen gesellschaftlichen Wirkungsfeldern zur Verfügung stehen, um gegen bestehende Mechanismen der Diskriminierung vorzugehen. In dem für den Florakiez entwickelten Programm Social Justice und Diversity im Florakiez wird der Kiez selbst zum Untersuchungsobjekt: Als Experten/innen ihrer Umgebung lernen die Teilnehmenden Ausschluss erzeugende Barrieren im eigenen Kiez zu erkennen und entwickeln konkrete Handlungsoptionen für den Alltag.
Dozent: Max Czollek, Trainer
Mail. max.czollek@gmx.de
Dozent: Jonas Herms, Trainer
Mail. jonas.herms@posteo.de
www.social-justice.eu

 

Workshop: Selbständigkeit und Vereinbarkeit von Pflege von Angehörigen
Pflegebedürftigkeit kann plötzlich und unerwartet eintreten, in solchen Fällen bleibt oft kaum Zeit zur Planung, da die Bewältigung der ganz akuten Aufgaben alle verfügbaren Kräfte fordert. Der Workshop vermittelt einen Überblick über verschiedene Themenbereiche, die bei der Pflege von Angehörigen bedacht werden müssen.

Dazu gehören:

  • Leistungen der Pflegeversicherung und die zum Erhalt notwendigen Voraussetzungen
  • Leistungen des Sozialamtes im Rahmen von pflegerischer Versorgung und fehlender eigener finanzieller Mittel
  • Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Selbständigkeit und Pflege
  • Angebote zur Sicherstellung von Pflege im ambulanten und stationären Bereich
  • Informationen zu Betreuungen und Verfügungen

Dozentin: Katarina Prchal
Diplom–Rehabilitationspädagogin, Mitarbeiterin
im Projekt „Vereinbarkeitslotsen“ der Katholische Hochschule
für Sozialwesen Berlin, ISG – Institut für Soziale Gesundheit

 

Workshop: Mein Kind kommt in die Schule – wie geht das?
Wenn Ihr Kind z.B. im Jahr 2009 geboren worden ist, kommt es im Sommer 2015 in die Schule. In der Kita und an den Schulen hängen meist auch große Plakate, die die Schulanmeldungen ankündigen und beschreiben, was dafür zu tun ist.

Wie soll man sich aber für welche
Schule entscheiden?

Alle Berliner Grundschulen sind Ganztagsschulen. Diese unterscheiden sich aber in ihrer Ausführung: es gibt den offenen oder den gebundenen Ganztag. Auf jeden Fall sind alle Grundschulen in der Zeit von 7.30- 13.30 Uhr für die Bildung und Betreuung verlässlich da, im gebundenen Ganztag bis 16 Uhr. Alle Schulen haben ein Schulprofil entwickelt, das im Internet veröffentlicht ist. Das kann bei der Entscheidung für eine Schule hilfreich sein. Jede Kita und jede Grundschule ist aufgefordert, eine/n Übergangsverantwortliche/n zu benennen, die den Überblick über die Procedere haben. Grundsätzlich ist Ihrem Kind der Platz in der Schule in Ihrem Wohngebiet sicher. Die Wege sollen möglichst für das Kind allein zu bewältigen sein. Außerdem besteht so die Möglichkeit, dass Ihr Kind sich nach Schulschluss unkompliziert mit seinen Freunden treffen kann. Wenn Sie eine andere Schule in einem anderen Einzugsbereich wünschen, muss das entsprechend beantragt werden.

Zurückstellung
Auch wenn Sie Ihr Kind noch ein Jahr von der Schule zurückstellen lassen möchten, ist Ihr Kind bereits schulpflichtig. In diesem Jahr ist der Kita-Besuch verpflichtend.

Wie können Sie Ihr Kind gut auf die
Schule vorbereiten?

Ihr Kind muss nicht lesen, schreiben, rechnen oder verschiedene Sprachen sprechen können. Dafür ist die Schule da… Ihr Kind soll sich in Gruppen wohlfühlen, soll sich bei Freude und Frust äußern können, soll neugierig sein, sich selbständig an- und ausziehen können und möglichst einen geregelten Tages- und Schlafrhythmus haben, damit das regelmäßige Frühaufstehen nicht ganz so schwierig wird. Hilfreich dabei ist Vorlesen (Sprechentwicklung, Neugierde auf Schrift), viel Bewegung (fördert die Hirntätigkeit und Koordinationsfähigkeit), aber auch Aufgaben und Verantwortung an Ihr Kind abzugeben. Es gibt sehr viele Informationen zum Übergang von der Kita in die Schule, die zum Teil in den Kitas ausgegeben werden, die im Rahmen der Einschulungsuntersuchung vermittelt werden oder auch im Gespräch mit der künftigen Schule erfragt werden können. Trotzdem wird es viele Sachen geben, an die Sie im Vorfeld noch nicht denken oder die noch nicht ganz klar sind. Aber – Sie können Ihrem Kind vertrauen, dass es sich schnell in neuen Umfeldern zurechtfinden wird. Kinder sehen vieles viel unkomplizierter und können sich schnell auf neue Situationen einstellen. Sprechen Sie mit Eltern, deren Kinder bereits in der Schule sind, oder fragen Sie in den Schulen nach einem persönlichen Beratungsgespräch.

Kleine Linkliste zum Thema
(Disclaimer: Wir übernehmen keine Haftung
für die Inhalte der hier aufgeführten Links)

Die Seiten der Senatsverwaltung:
www.berlin.de/sen/bildung
www.berlin.de/sen/bildung/schulverzeichnis_und_portraets

Die Seiten der Bezirks-Elternausschüsse für Kita und Schule:
www.beak-pankow.de
www.bea-berlin-pankow.de

Beachten Sie bitte auch die Internetseiten der einzelnen Schulen, die mittlerweile fast alle eine eigene Internetpräsenz pflegen.
Dozentin: Katharina Vetter
Sozialpädagogin, Mediatorin, Moderatorin